06.10.2024
„Gottes Touchdown-Punkte in unserem Leben“ – Der dritte Tag beim Jugendfestival
Immer mal wieder auf den Feedback-Bögen nach den letzten JuFe’s zu lesen, dass Teilnehmende für den Gottesdienst gern mal in eine richtige Kirche gehen möchten, statt „nur“ in die Plenumshalle. Diesem Wunsch konnte das JuFe-Team hier in Northeim gut nachkommen, denn die evangelisch-lutherische St. Sixti-Kirche liegt nur 400 Meter vom Corvinianum Gymnasium entfernt, in der das JuFe dieses Jahr stattfindet. Schon vor dem Gottesdienst hat ein JuFe-Teammitglied des Öfteren gesagt: „Ich freu’ mich schon so auf diesen Gottesdienst. Der wird richtig gut!“ Rückblickend können wir sagen: Genau so war es. Mit ihrem großen Kirchenschiff bietet die Kirche eine sehr gute Akustik, die besonders die reiche Musik erstrahlen ließ. Der Posaunenchor, der Singchor – beide aus Workshops heraus entstanden – die Orgel, die Band, das Singen der Jugendlichen – es war ein Genuss. Die Predigt hielt Bischof Hans-Jörg Voigt zu einem Abschnitt über die Purpurhändlerin Lydia (Apostelgeschichte 16,14-15). Auch die Feier des Abendmahls und die Möglichkeit, Gebetsanliegen zu teilen und sich persönlich segnen zu lassen, haben viele Jugendliche zum Auftanken genutzt.
Gleich nach dem Gottesdienst ging es für die Jugendlichen in eine Bibeleinheit. Zwei Leiter berichten über ihre Eindrücke. Georg Mogwitz (Leipzig) hat die Bibelarbeit „Bibelarbeit singend“ angeboten. Dort hat er sich mit den Jugendlichen über die Verbindung des Menschen zu Gott ausgetauscht, die von vielen „Hochs und Tiefs“ geprägt ist: Von der Schöpfung (hoch) geht es in den Sündenfall (tief). Die Geburt Jesu setzt ein starkes Hoffnungszeichen (hoch), mündet aber in den Tod am Kreuz (tief). Die Auferstehung besiegelt unsere Erlösung in Jesus (hoch) und zeichnet unseren Weg in das ewige Reich Gottes vor (noch höher). Um diese wellenförmigen Linien der Heilsgeschichte Gottes mit uns Menschen nachzuvollziehen, wurde zu jedem Aspekt eine Bibelstelle gelesen, kurz darüber geredet und dann ein thematisch dazu passendes Lied gesungen. „Das war gut, denn manche Dinge geraten auch in Vergessenheit oder die Jugendlichen haben sie noch nicht ganz verstanden.“
Benjamin Schütze (Wiesbaden) leitete eine weitere Bibeleinheit: „Der Titel war ‚Touchdown Gottes‘ und vermutlich der Grund, warum die Bibelarbeit voll besucht war. Es ging um Jakobs Traum von der Himmelsleiter und damit um die Verbindung von Himmel und Erde. Touchdown bezeichnet einen Berührungspunkt, an dem Gott die Erde berührt. Im Anschluss an den Bibeltext ging es auch um die Frage, wo Gottes Touchdown-Punkte in unserem Leben zu finden sind: zum Beispiel in der Taufe, im Abendmahl und beim Bibellesen, wie es auch die Teilnehmer selbst nannten. Das war richtig schön.“
Am Nachmittag war viel Zeit für Sport. Dieses Jahr wollten die Teilnehmenden hauptsächlich Volleyball spielen. Mirjam Kelbert (Lüdenscheid) berichtet: „Das Volleyballspielen hat an sich echt Spaß gemacht. Aber wir waren in der kleinen Sporthalle und die ist für Volleyball ein bisschen zu klein. Der Ball ist ständig an die Decke geflogen.“ Viele Schiedsrichter haben dabei geholfen, dass beim Spielen auch die Regeln eingehalten wurden. So berichtet Per Tüchsen (Münster): „Die Stimmung war ‚hart, aber fair‘. Die haben schon Gas gegeben.“ In den Pausen konnten sich die Jugendlichen frisch gebackene Waffeln abholen, die von dem Freizeitangebot des SELK-Jugendwerks „freizeitfieber“ gestiftet wurden.
Es ist spannend mitzuerleben, wie manches auf dem JuFe auch eine gewisse Eigendynamik gewinnt. So hat das Lied vom ersten Abend zu den Regeln auf dem JuFe „Regelwerk, ich liebe dich“ die Jugendlichen so mitgenommen, dass es inzwischen zu einem echten JuFe-Schlager geworden ist. Das ist die „Quadratur der Genialität, wenn die Teilnehmer in ihrer Freizeit das Regel-Lied singen“, sagte ein älterer JuFe-Teilnehmer. In der Abendveranstaltung wurde das Lied von JuFe-Teammitglied Joni Hoffmann (Braunschweig) und der JuFe-Band dann sogar live auf der Bühne performed. Neben diesen Höhepunkten gab es aber auch Grund zur Trauer: Unser langjähriges Teammitglied Bernhard Daniel Schütze (Kassel) wurde aus dem JuFe-Team verabschiedet.
Die inhaltlichen Teile der Abendveranstaltung waren geprägt von Erzählungen, wie Gott Menschen in schwierigen Situationen geholfen hat und wie sie Gott 24/7 in ihrem Leben erlebt haben – in Form eines fiktiven Anspiels, in einem Bericht von einem JuFe-Teilnehmer, der über seine persönlichen Erlebnisse mit Gott berichtet hat und in einem biblischen Bericht über Paulus im Gefängnis, der bei der Schlussandacht laut wurde. Nach der Abendveranstaltung folgte für die Teilnehmer die traditionelle Party am letzten Abend.
Das Jugendfestival endet heute am 6. Oktober mit einer Abschlussveranstaltung, der Gelegenheit, sich voneinander zu verabschieden und mit einer gemeinsamen Andacht. Am Mittag machen sich dann die meisten Teilnehmenden mit den Busshuttles wieder auf den Weg nach Hause. Die anderen unterstützen das JuFe-Team noch beim Aufräumen. Wir sind Gott dankbar für die schöne Zeit, die Bewahrung und die vielen Jugendlichen, die wir auf ihrem Glaubensweg ein Stück begleiten durften.
Das JuFe-Team bestand in diesem Jahr aus folgenden Mitgliedern: Andreas „Andi“ Hartung (Gießen), Angelus Dress (Hannover), Bernhard Daniel Schütze (Kassel), Claudia Matzke (Hermannsburg), Karsten „Ernie“ Schreiner (Homberg/Efze), Franziska „Franzi“ Steiner (Vaihingen/Enz), Johannes „Hano“ Heicke (Balhorn), Jonathan „Joni“ Hoffmann (Braunschweig), Johannes „Emre“ Rehr (Weigersdorf), Lars Bartholomäus (Hannover), Lea Milde (Arpke), Lisa Forchheim (Gießen), Lukas Forchheim (Hammersbach), Maximilian „Maxi“ Wilde (Karben), Sophia Müller (Berlin) und Therese Bolduan (Düsseldorf).
05.10.2024
„Mal Ruhe vom Trubel“ – Der zweite Tag beim Jugendfestival
Gestern standen beim diesjährigen Jugendfestival (JuFe) Workshops auf dem Programm. Wie man seinen Glauben im Alltag mit sportlichen Aktivitäten verbinden kann, stand dabei genauso zur Auswahl wie das Bedrucken von Papier, Improvisations-Theater, gemeinsames Singen oder Holzbilder erstellen. Viele Workshops beschäftigten sich auch mit inhaltlichen Aspekten zum diesjährigen JuFe-Thema „24/7 Connected – Glauben im Alltag“. So war unter anderem im Blick, wie wir schon vor unserer Geburt mit Gott in Verbindung stehen oder wie sich die Beziehung mit Gott mit dem Älterwerden verändern kann. Nicht so gut besucht wurden die Workshops, die sich mit den aktuellen Konfliktthemen unserer Kirche auseinandersetzen.
Zwei Workshopleiter berichten selber von ihren Workshops und ihren Erfahrungen mit den Jugendlichen. Von seinem Workshop „Schmetterlinge im Bauch, Herzschmerz und Singlefrust – Wie lassen sich Gott, Dating und Beziehungsalltag verbinden?“ erzählt Pastor Simon Volkmar (Hermannsburg): „Die Themen Beziehungen, Sexualität und Singlesein sind immer ein bisschen aufregend, sowohl für die Teilnehmenden als auch für den Workshopleitenden. Da weiß man nie… kommen da 20 oder 2? Ich habe den Workshop zweimal angeboten und hatte beide Male große Gruppen. Da sind wir richtig gut ins Gespräch gekommen und konnten offen und ehrlich über verschiedene Fragen diskutieren. Dabei wurde auch deutlich, wie unterschiedlich die Teilnehmenden und ihre Wertevorstellungen sind. Aber wir hatten einen guten Austausch, wo wir aufeinander hören konnten und gut miteinander umgegangen sind. Einig waren wir uns bei dem Thema Sexualität, dass da Offenheit und Vertrauen ganz wichtig sind. Es ist auf jeden Fall gut, dass es solche Angebote gibt auf dem JuFe.“
Seit längerer Zeit gab es auch mal wieder einen Workshop, der nicht im Schulgebäude oder in der Turnhalle angeboten wurde, sondern draußen in der Natur. Lydia Pfitzinger (Bochum) und Lena Klapp (Ahnatal) haben eingeladen zu einem „Spaziergang mit Gott“. Dabei ging es für die Teilnehmenden über „‘Stock und Stein‘, hoch und runter, durch den Dschungel und zurück. Es war super zu erleben, wie die Natur halt einfach da ist und man nichts anderes machen kann. Mal Ruhe vom Trubel auf dem JuFe und Zeit für Gott. Das tat auch mal gut.“ Gott geht mit uns auf wirklich allen Wegen. Damit konnten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen hier einmal ganz intensiv und hautnah auseinandersetzen.
Neben den Arbeitsphasen gab es auch wieder viel Zeit für Gespräche und Spiele. So haben manche Jugendliche das schöne Wetter dazu genutzt, draußen zum Beispiel Spikeball zu spielen (siehe Bild unten), Frisbees zu werfen, Skateboard zu fahren oder einfach in der Sonne zu liegen. Der Tag endete mit einem abwechslungsreichen Abendprogramm, einem kleinen Bläserkonzert sowie einer Andacht – geleitet vom Jugendmitarbeitergremium (JuMiG) Süddeutschland.
04.10.2024
Das Jugendfestival 2024 ist eröffnet
Aus allen Himmelsrichtungen haben sich am 3. Oktober über 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf den Weg nach Northeim zum diesjährigen Jugendfestival (JuFe) gemacht. Die Busshuttles waren diesmal überraschend früh dran, sodass sich das JuFe-Team am Anmeldestand noch gar nicht fertig sortiert hatte. Offiziell eröffnet wurde das JuFe von Bernhard Daniel Schütze (Kassel), der in diesem Jahr zusammen mit Hauptjugendreferent Karsten „Ernie“ Schreiner (Homberg/Efze) die Gesamtleitung übernommen hat. In freudig gespannter Erwartung haben die Jugendlichen Lieder gesungen, getanzt, gespielt und Andacht gefeiert. Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr ein Video, in dem die Regeln beim JuFe erklärt wurden. JuFe-Teammitglied Jonathan Hoffmann (Allendorf/Lumda) hat mit Hilfe seiner Familie und Freunden ein einprägsames Lied geschrieben, eingesungen, gerappt und schauspielerisch dargestellt: „Regelwerk, ich liebe dich. Ich tue alles, was du sagst! Für dich schlaf ich bei meinem Geschlecht, nutz die Klobürste nur artgerecht. Dieses Wochenende stehl’ ich nicht, das tu ich alles nur dich!“ Das sorgte bei dem sonst eher unbeliebten Thema nicht nur für Lacher, sondern auch für so manche Ohrwürmer.